Ottilie Heinke

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Ottilie Fanny Friederike Heinke (* um August 1823 in Breslau; † 2. November 1888 in Berlin)[1] war eine deutsche Komponistin und Klavierpädagogin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ottilie Heinke war das vierte von insgesamt sieben Kindern des preußischen Beamten Ferdinand Heinke. Ihre Schwester Clara Friederike war Malerin in Berlin und Gründungsmitglied des Verein der Berliner Künstlerinnen.[2] Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1857 zogen die beiden Schwestern von Breslau nach Berlin. Ottilie Heinke begann 1865 ein privates Kompositionsstudium bei Richard Wüerst und wurde auch zeitweise vom Komponisten Friedrich Kiel ausgebildet, dem sie „Drei Klavierstücke zu vier Händen, op. 15. Berlin: Bote & Bock, 1879“ widmete. Im Staatlichen Institut für Musikforschung Berlin hat sich ein Albumblatt aus dem Jahr 1869 erhalten, das Franz Ries ihr gewidmet hatte. Dieser war im gleichen Zeitraum ein Schüler von Friedrich Kiel und somit ein Kommilitone Heinkes. Fast zeitgleich im Jahr 1869 komponierte sie erste Werke. Diese erschienen in verschiedenen Berliner Verlagen und wurden in der Öffentlichkeit wahrgenommen sowie in Fachzeitschriften rezensiert. Alfred Michaelis beschreibt Heinkes Kompositionen 1888 in seinem biographischen Lexikon Frauen als schaffende Tonkünstler wie folgt: „Die Komponistin versteht stimmungsvoll zu schreiben und naturgetreue, lebenswahre Charakterbildchen zu entwerfen.“ Heinke widmete Kompositionen auch für Kinder zur Musikausbildung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berliner Adressbücher 1799–1943.
  • Arthur Elson: Women’s Work in Music. Boston: L. C. Page & Company, 1903.
  • Emilie Fontane / Theodor Fontane: Geliebte Ungeduld: Der Ehebriefwechsel 1857-1871. Aufbau-Verlag, Berlin 1998.
  • Alfred Michaelis: Frauen als schaffende Tonkünstler. Ein biographisches Lexikon. A. Michaelis, Leipzig 1888.
  • Anna Morsch: Deutschlands Tonkünstlerinnen. Biographische Skizzen aus der Gegenwart. Stern & Ollendorff, Berlin 1893.
  • Franz Pazdírek (Hrsg.): Universalhandbuch der Musikliteratur aller Zeiten und Völker. Pazdírek & Co, Wien 1904–1910.
  • Max Hecker: Ferdinand Heinke in Weimar. In: Goethejahrbuch, 47, 1927, S. 251–306.
  • Elisabeth Schmiedel, Joachim Draheim: Eine Musikerfamilie im 19. Jahrhundert: Mariane Bargiel, Clara Schumann, Woldemar Bargiel in Briefen und Dokumenten. 2 Bde. Katzenbichler, München/Salzburg 2007.
  • Wilhelm Tappert: Die Frauen und die musikalische Composition. Teil 2. In: Musikalisches Wochenblatt, 2, 1871, S. 825–831.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sterberegister der Berliner Standesämter 1874–1920. Landesarchiv, Berlin, Deutschland; Berlin-Schöneberg I; zurückgeführtes Erstregister 1888 Nr. 368
  2. Eintrag im Archiv des Vereins der Berliner Künstlerinnen, abgerufen am 29. Januar 2023